Deutsch-Irischer Freundeskreis in Baden-Württemberg e.V.
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Die Kelten auf der Schwäbischen Alb.

Auf 15 Seiten werden in den „Blättern des Schwäbischen Albvereins“ (Ausgabe 1-2021) von Geologen und Archäologen keltische Großdenkmale der Schwäbischen Alb vorgestellt. Der spätkeltische „Heidengraben“ auf der Vorderen Alb, das früh-keltische Machtzentrum „Heuneburg“, der Fürstensitz auf dem „Ipf“ und Erkenntnisse zur „Eisengewinnung in der Region“.

Das Heft gibt es zum Download auf der Homepage des SAV http://www.schwaben-kultur.de/online-blaetter.htm

Foto: Heidengraben südlich von Grabenstetten (c W.Grytz) 

Neuer Fund an der Heuneburg

Nur rund 100 Meter entfernt von der Fundstelle des Prunkgrabes vor zehn Jahren haben Archäologen Anfang Oktober 2020 erneut einen rund 80 Tonnen schweren Block im Gewann Bettelbühl in Herbertingen geborgen. Darin vermuten sie eine weitere Grabkammer aus dem sechsten Jahrhundert vor Christus. Wertvolle Grabbeigaben aus Gold und Bernstein lassen erahnen, dass eine bedeutende Persönlichkeit vom einstigen keltischen Fürstensitz Heuneburg bestattet worden ist. Auf einem Tieflader wurde der Block in ein Labor des Landesamtes für Denkmalpflege nach Ludwigsburg gebracht. Dort soll er in den nächsten Jahren untersucht werden.

http://www.heuneburg.de 

Partnerschaft: Hohenlohe - Limerick

 

Limerick liegt an der Mündung des Shannon im Südwesten Irlands und wurde um 810 von Wikingern gegründet. Die Stadt ist die drittgrößte in der Republik Irland und war schon im Mittelalter rund um das „King John’s Castle“ ein wichtiges Wirtschaftszentrum.

 

Seit 1990 besteht eine offizielle Partnerschaft zwischen dem „County of Limerick“ und dem Hohenlohekreis im Norden Baden-Württembergs. Der Partnerschaftsvertrag wurde 2014 ergänzt – die Partnerschaft besteht jetzt zwischen dem Hohenlohekreis und „City and County of Limerick“.

Seit 1990 fanden und finden regelmäßige Besuche statt. Zuletzt war eine offizielle Delegation aus Irland im Jahr 2018 zu Besuch. Für Herbst 2020 war eine Reise des Kreistags des Hohenlohekreises nach Limerick geplant um das 30 jährige Bestehen der Partnerschaft zu feiern. Leider musste dieses Treffen aufgrund der aktuellen Corona-Lage abgesagt werden. 

Seit einigen Jahren besteht auch eine Schulpartnerschaft zwischen dem Schlossgymnasium Künzelsau und einer Schule in Doon. Eine Schülergruppe aus Irland kam im Februar 2020 nach Künzelsau. Der Gegenbesuch musste leider auch abgesagt werden.

Bild: Mosaik in der Eingangshalle der Universität Limerick  c Waldemar Grytz 

Schwabenland wird "Keltenland"

Die von der Elbe und Oder „zugereisten“ germanischen Sueben gelten als die Vorfahren der Schwaben. Den Alamannen, die als „Spätaussiedler“ im Früh­mittelalter über 500 Jahre den Südwesten besiedelten ist  z. B. mit dem Museum in Ellwangen größte Aufmerk- samkeit gewidmet.

Nun aber plant die Landesregierung in der Keltensiedlung Heidengraben bei Hülben (Kreis Reutlingen) ein neues Besucherzentrum. Dort werden keine Ausgrabungs­stücke zu sehen sein. Stattdessen soll die Keltenzeit mit digitaler Technik erlebbar werden. Mit Tablet oder Smartphone können Geschichtsinteressierte dann auf Entdeckungstour gehen, Häuser oder Handelswege der Keltenzeit digital einge­blen­det in der Landschaft sehen. Im Sommer 2021 soll der Bau des Besucher­zentrums beginnen. 2023 soll es fertig sein. Bund und Land steuern 3,75 Millionen Euro zu dem Projekt bei. Weitere eine Millionen Euro kommen von den Gemeinden Hülben, Graben­stetten und Erkenbrechtsweiler, sowie von den Landkreisen Reut­lingen und Esslingen.

Mit millionenschwerem Aufwand will Baden-Württemberg die Fundstätten und Museen für das historische Erbe der Kelten vermarkten und vernetzen. Nach den Plänen des Wissenschafts­ministeriums werden drei zentrale Stätten gefördert, außerdem soll der berühmte Trichtinger Silberring zum Symbol einer Werbekampagne für das "Keltenland Baden-Württemberg" werden. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren zehn Millionen Euro in die Keltenkon-zeption investiert werden, wie das Wissenschaftsministerium mitteilte. Gefördert werden der Heidengraben auf der Schwäbischen Alb bei Grabenstetten (Kreis Reutlingen) als größte bekannte keltische Befestigungsanlage Deutschlands, der Bopfinger Berg Ipf (Ostalbkreis) mit seinem frühkeltischen Fürstensitz und das Keltenmuseum Hochdorf in Eberdingen (Kreis Ludwigsburg). Unterstützt werden auch die Heuneburg in Herbertingen (Kreis Sigmaringen) und das Landesmuseum Württemberg in Stuttgart.

Die keltischen Kulturen entstanden im 7. und 6. Jahrhundert vor Christus im Raum Burgund und Württemberg. Von hier verbreiteten sie sich über nahezu ganz Europa. Für die Geschichte Südwestdeutschlands waren sie bis ins 1. Jahrhundert vor Christus entscheidend.

Fàilte – Willkommen im Schaufenster des Keltenlandes soll es dann auch im Stuttgarter Landesmuseum heißen!

Text: 11.07.2020, Bild: Keltengold im National Museum Dublin, (2017) c Waldemar Grytz

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